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Klimaschau 2020 // Tipping Points // WIND:ENERGIE // Charlotte Müller

 

10 – 13 Sep 2020 | Kunst und Klima 2020Exhibition

Im Rahmen von Kunst & Klima präsentiert die fabrik Potsdam Arbeiten aus dem Spektrum Nachhaltigkeit, Partizipation und angeleiteter Aktionismus. Studierende der FH Potsdam haben in Kursen der Dozent*innen Prof. Alexandra Martini, Prof. Myriel Milicevic, Prof. Anne Quirynen und Johannes Cremer Fachbereich Design Konzepte entwickelt die zum einen die verheerende Dynamik globaler Erwärmung veranschaulichen und zum anderen Perspektiven aufzeigen, wie ein nachhaltig(er)es Miteinander funktionieren kann. 
Die Veranstaltungen an der Hochschule fanden eingebettet in die Klimaschau, respektive dem Klimasemester, statt - dem Sommersemester 2020 also, welches in Zeiten der Ausbreitung von Covid-19 besonderen Anforderungen genügen musste und dessen thematische Auslegung den Zeitgeist, wie auch die Chancen von Stillstand trifft. 
 
Charlotte Müller ist mit zwei Arbeiten auf der Außenfläche vertreten. Die in Berlin lebende Künstlerin verstrickt nachhaltige, natürliche Materialien und untersucht auf diese Weise ihren besonderen Charakter und möchte auf diese Weise die Wirkungsweisen menschlicher Interaktionen untersuchen.
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Klimaschau 2020
 
Flattening two curves: Hochschule in Zeiten von Klimakrise und Corona-Pandemie.
Die Klimaschau zeigt in Form einer digitalen Ausstellung und als Online Event am 17.07.2020 die Ergebnisse des Klimasemesters - Utopien für die Gegenwart.
Gemeinsam wurden an der FH Potsdam, im Sommersemester 2020, dem Klimasemester, die Herausforderungen der Klimakrise in den Blick genommen und transdisziplinäre Herangehensweisen und tragfähige Handlungsoptionen für das Hier und Jetzt entwickelt.
Im Rahmen von Kunst  & Klima kann die interaktive Website der Klimaschau unter klimaschau.fh-potsdam.de besichtigt werden.
 
Tipping Points
 
Mit zunehmender Erwärmung des globalen Klimasystems können in verschiedenen Regionen auf der Welt zunächst erst langsame, dann plötzliche Umweltveränderungen eintreten. Der Moment des Umkippens in einen neuen Zustand wird Tipping Point genannt. Einmal in Gang gesetzt, können sich diese nichtlinear verlaufenden Prozesse selbst verstärken und durch komplexe Wechselwirkungen zu einem weiteren Anstieg der Temperaturen und der Klimaerwärmung führen. Die weiteren Auswirkungen sind oft schwer vorhersehbar und teilweise unumkehrbar.
Beispiele für Klimakippelemente sind das Verschwinden der borealen Wälder, das Zurückbilden des Arktischen Meereises, die Destabilisierung des Indischen Monsuns oder der Verlust von Korallenriffen. Insgesamt zählt man etwa 16 Kippelemente.
Wir freuen uns im Rahmen von Kunst & Klima eine Publikation zu Tipping Points präsentieren zu dürfen.
 
WIND:ENERGIE
 
Windkraft Gehört zu den zukunftsfähigen erneuerbaren Energien. In einigen Regionen prägen Windräder die Horizontlinie und sind kulturelles Gut geworden. Lassen wir uns den Wind um die Ohren wehen und konzipieren und gestalten wir neue Generationen von Windrädern auf dem Land, im urbanen Raum, auf dem Dach oder am Körper. Wie könnten wir den Wind für uns noch nutzen? Wie sehen die Windräder der Zukunft aus? Welche Ästhetik könnte das Landschaft- oder Stadtbild in ein paar Jahren zeichnen? Wir wollen Windkraft beiläufig oder spektakulär einfangen (und Strom erzeugen).
Dieser Kurs wurde im Podcast Designliebling Brandenburg vorgestellt.
 
Charlotte Müller
 
Einen Raum der Partizipation und eine Visualisierung menschlicher Interaktion stellen Charlotte Müllers Arbeiten dar. Die Künstlerin beschäftigt sich in ihren Arbeiten vornehmlich mit Spannungen und Strukturen und untersucht auf verschiedenste Weise insbesondere Gestricktes. So entstandene Installationen, Skulpturen und Abbildungen geben den Rezipierenden sukzessiv die Möglichkeit ein Miteinander zu erkunden und zu dokumentieren. 
 
,O.T.’, 2014
 
Die Arbeit ‘O.T.‘ von 2014 ist eine partizipative Arbeit, die einmal ausgestellt, aktiv verändert werden kann. Rezipierende sind dazu eingeladen die mit Nägeln befestigten Randmaschen von der anfänglich quadratischen Form hin zu einem individuellen Gebilde zu stecken. Die Möglichkeit des Umsteckens jeder einzelnen Masche mit der Hand führt dazu, dass jede Veränderung der Netzstruktur bewusst initiiert und dadurch jedem einzelnen Schritt eine gesonderte Aufmerksamkeit geschenkt werden kann. Die formale Ästhetik von ‘O.T.‘  ist spielerisch und schöpft sich aus der Freude an der erlebten Einflussnahme auf die Umwelt und des Handelns aus Neugier auf vorangegangene Ergebnisse, die gleich im nächsten Moment wieder verändert werden können.
In ihrer Prozesshaftigkeit visualisiert die Arbeit menschliche Interaktionen, sodass ohne direkte Berührungen und unter der Einhaltung von Abstandsregelungen ein sensitives Miteinander möglich wird.
 
'Blick', 2011
 
‘Blick‘ von 2011  spielt mit mit der Spannung, der Nadel- und Wollstärke und der variierende Durchsicht des gestrickten und aus natürlichen Rohstoffen bestehenden Materials. Ein Tunnel ist zwischen zwei Pfosten gespannt und verjüngt sich in die Ferne. Die Einsicht in das Innere der Arbeit wird nur durch ein den Blick irritierendes Netzt behindert, welches sich, je weiter der die Sicht in die Ferne schweift, in einem endlosen Weiß verliert.
Ein mal grob-, mal engmaschiges, nebulös endloses Weiß dient als Projektionsfläche für Ideen, Utopien und Zukunftsvorstellungen. Die reale Umgebung scheint langsam zu verschwimmen. Die Wahrnehmung kann eine Rotation des Blicks bis hin zur momenthaften Auflösung räumlicher Parameter fest stellen. Schweift der Blick der Rezipierenden nun seitlich zur zentralen Perspektive des sich verjüngenden Tunnels, schärft sich die Vision. Ziele in der Ferne können wieder fokussiert werden.
 
Charlotte Müller lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte an der Universität der Künste in der Klasse Ursula Neugebauer und der Humboldt Universität zu Berlin Kunst und Rehabilitationswissenschaften. Seit 2009 stellte sie ihre Arbeiten u.a. im Haus am Kleistpark, der Berliner Galerie Art.Acker und dem Localize Festival in Potsdam aus. 2014 war sie Preisträgerin Anna Oppermann Preises.

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